Seit dem Altertum sind das Olivenöl und das Schloss von Brolio eng verbunden. Schon immer gehört der Olivenbaum zur Landschaft und zählt zu den Kulturpflanzen des Chianti. In vergangenen Zeiten wertvolle Quelle eines unentbehrlichen Lebensmittels ist er heute auch ein Wahrzeichen einer der weltweit schönsten Landschaften, zu schützen und zu bewahren.
Dank des Weitblicks der Ricasoli entstand Ende des neunzehnten Jahrhunderts ein Gebäude das ausschliesslichen für die Herstellung des Olivenöls bestimmt war. Heute befinden sich in diesem Bau die Rezeption, die Geschäftsräume und die Vinothek aber ursprünglich war hier eine dampfbetriebene Olivenmühle aus England, hergestellt in der bekannten englischen Fabrik Clayton. Einzigartig in Italien, ermöglichte sie es sowohl die steinernen Mühlsteine zu bewegen als auch den Oliventrester zu pressen. Beschaffung und Ingebrauchnahme gehen zurück auf das Jahr 1885, dank Giovanni Ricasoli Firidolfi, Enkel des berühmten “Eisernen Barons”, Bettino Ricasoli.
Heute ist der Olivenanbau Teil des Kulturerbes des Unternehmens und der Familie Ricasoli.
Annähernd 15 Hektar des Ricasolibesitze sind mit insgesamt 4.000 Olivenbäumen bewirtschaftet. Die angebauten Sorten gehören zu der toskanischen ”einzigartigen Dreifaltigkeit” , Frantoio, Leccino und Moraiolo. Früher war der Anbau Mischkultur, Oliven und anderes wie Wein und Futterpflanzen. Mit der Einführung des modernen Weinbaus wurden die alten Olivenbäume entlang der Weinfelder und an Wegränder vepflanzt, Wächter der kostbaren Traubenernte. Hundertjährige Olivenbäume deren Wurzeln in unterschiedliche Böden eindringen und somit dem Öl einzigartige Geschmacksnoten und Aromen verleihen. 1985 vernichtete ein aussergewöhnlicher Frost den Grossteil der toskanischen Olivenhaine, aber, dank einer umsichtigen Beschneidungstechnik konnten viele Bäume auf Brolio gerettet werden und gedeihen heute bestens und schenken uns ein ausgezeichnetes, einzigartiges Öl,.
Der Anbau der Olivenbäume auf Brolio erfolgt ohne Anwendung von chemischer Schädlingsbekämpfung oder chemischer Düngung. Die Beschneidung erfolgt alle zwei Jahre und die Böden werden begrast gelassen. Somit bleibt der Boden gesund und die natürliche Artenvielfalt des “Mikrokosmos Brolio” bleibt erhalten.
Olivenhain Podernovi: auf einer Höhe von 437 m.ü.d.M. gelegen, kalk – und lehmhaltiger Boden (Alberese). Die angebauten Olivensorten sind Moraiolo, Frantoio und Leccino. Das gewonnene Öl wird für die Sorte “Classico” ( Mischung der drei Olivensorten) verwandt.
Olivenhain La Comune: auf 420 m.ü.d.M. gelegen, der Boden besteht aus Sandstein. Ein junger Olivenhain der 1985 angelegt wurde nach dem schrecklichen Frost jenes Jahres. Die angebauten Olivensorten sind hauptsächlich Leccino und Moraiolo. Das gewonnene Öl wird für die Sorte “Classico” (Mischung der drei Olivensorten) verwandt.
Olivenhain Castello: an den Schlossmauern auf einer Höhe von 500 m.ü.d.M. gelegen, der Boden besteht aus Sandstein (Macigno del Chianti) und die angebauten Olivensorten sind Moraiolo, Frantoio und Leccino. Das gewonnene Öl wird für die Sorte “Classico” (Mischung der drei Olivensorten) verwandt.
Olivenhain Tarci: auf einer Höhe von circa 500 m.ü. d.M. gelegen mit einem Boden aus Sandstein (Macigno del Chianti). Hier wird hauptsächlich die Olivensorte Frantoio angebaut. Das gewonnene Öl wird für die Sorte “Monocultivar Frantoio” verwandt.
Olivenhain Santa Lucia: auf einer Höhe von 350 m.ü.d.M. gelegen mit Mischböden aus Alberese und Meeresablagerungen. Hier wird hauptsächlich die Olivensorte Moraiolo angebaut. Das gewonnene Öl wird für die Sorte “Monocultivar Moraiolo” verwandt.
Der Moment der Ernte richtet sich nach dem Reifegrad der Olivensorten in den unterschiedlichen Abschnitten. Die Oliven werden ausschliesslich von Hand mit der Unterstützung von Hilfsmitteln geerntet, kommen in luftigen Kisten und werden sofort in die nur wenige Kilometer entfernte vertrauenswürdige Olivenmühle gebracht. Die Pressung erfolgt kalt und im kontinuierlichen Verfahren. Die Pressungstemperatur übersteigt nie die 25°C damit das Öl seine typische Frische und Reinheit behält. Danach wird das Öl gefiltert und in Behältern aus Edelstahl in luftgeschützter Atmosphäre aufbewahrt. So werden Oxidationsprozesse und daraus entstehende Geschmacksveränderungen des kostbaren Öls vermieden.
Die unterschiedlichen Olivensorten werden getrennt verarbeitet bis zur Flaschenabfüllung. Erst dann werden die Sorten für das “Classico” vermischt, während die Reinsortenöle Monocultivar getrennt abgefüllt werden.