Die Farbenpracht der Weinberge



In dieser Jahreszeit zeigen sich die Weinberge schon in ihrer vollen Pracht, mit den jungen zartgrünen Trieben und den gerade erst gebildeten winzigen Trauben. Aber zwischen den Rebzeilen von Brolio regiert nicht nur das Grün: da gibt es das Rot des Inkarnatklees, das Weiss des Rettichs, das tiefe Rosa der Esparsette, das Lila der Phacelie. Das sind nur ein paar von den Blüten die in diesen Tagen unsere Weinberge bunt anmalen. Sie sind Teil der Gründüngung mit der wir uns in den Wintermonaten beschäftigt haben. Wir haben bereits über diese landwirtschaftliche Praxis geschrieben, aber wir möchten auch “hinter die Kulissen” blicken und die Arbeit verstehen die man nicht sieht wenn man ein Glas Wein verkostet. Dank dieser Arbeit werden die Weinberge erfolgreich und nachhaltig bewirtschaftet und nur so erreicht das Endprodukt seine Qualität

Die Gründüngung wurde nicht auf Brolio erfunden, es ist ein seit Menschengedenken angewandtes Verfahren das oft in den letzten Jahrzehnten zu Gunsten der Chemie vernachlässigt wurde. Aber wir haben diese Technik schon seit vielen Jahren wieder eingeführt, ein organischer Bodendünger für unsere Böden, unentbehrlich für unsere Weinberge und ausschlaggebend für das organoleptische Profil unserer Weine.

Ausschlaggebend waren die Untersuchung und Gebietsunterteilung der Böden auch für die Gründüngung um die Pflanzen zielgerecht einsetzen zu können. Beim Kalkmergel fiel die Wahl auf eine Hülsenfrüchtemischung ((Erbse, Inkarnatklee und Espersette) und Kohlarten (Rettich); auf den Sandsteinböden benutzen wir Hülsenfrüchte, Lupine und Erbse, aber auch Gräser (Triticale und Gerste); bei den Schwemmböden waren die bevorzugten Sorten vor Allem Gräser aber auch Hülsen früchte. Aber in allen Mischungen ist die Phacelie konstant present. Sie gehört zur Familie der Raublattgewächse und ihre Blüte hat eine tief violette Farbe. Diese Pflanze ist volkstümlich der Freund der Bienen und aller Bestäuberinsekten und in der deutschen Sprache auch als Bienenfreund bekannt weil sie viel Pollen und Nektar produziert. Gleichzeitig reichert sie den Boden mit Stickstoff an. Einer der vielen, unerlässlichen Mosaiksteine für die biologische Vielfalt unseres Landes und die Gesundheit und Qualität der Trauben.